Fecif Meeting mit GD FISMA zu IDD und PEPP

Veröffentlicht am Mittwoch, 21. Dezember 2016, 23:24

Fecif hatte kürzlich mit Steve Ryan, stellvertretender Leiter des Referats „Versicherungen und Renten“ in der GD FISMA eine Arbeitssitzung, wo über IDD und PEPP diskutiert und weiterer Informations-Austausch vereinbart wurde.

GD FISMA (steht für Generaldirektion Finanzstabilität, Finanzdienstleistungen und Kapitalmärkte) ist eine der Generaldirektionen der Europäischen Kommission. Sie ist für die Initiierung und Umsetzung der Politik im Bereich Banken und Finanzen zuständig.

FECIF (Europäischer Verband der Finanzintermediäre und Finanzberater, AFPA ist hier Mitglied) vertritt 250.000 Berater und Vermittler in ganz Europa. Ehrenvorsitzender, Vincent Derudder sowie Simon Colboc, der die PEPP-Arbeitsgruppe im Fecif-Verband leitet, nahmen am Meeting teil.

Colboc deponierte zunächst die Hauptbedenken von FECIF hinsichtlich dem Pan-Europäischen-Pensionsplan PEPP. Nämlich die exzessive Dokumentation, die die Verbraucher verwirren und sogar irreführen könnten.

Darauf antwortete Steve Ryans, dass die Europäische Kommission – sowohl bei PEPP, als auch IDD und PRIIPs, die Transparenz fördern möchte. Gleichzeitig gelte es, auf die Wirksamkeit der Informationen zu achten, die man den Verbrauchern gebe. Ziel müsse sein, keine Dokumente mit Informationen weiter zu geben, die die Verbraucher nicht verdauen können.

Beim PEPP möchte die Kommission drei Hauptziele erreichen: Portabilität. Einfacher grenzüberschreitender Verkauf. Ein inländisches Produkt, das in jenen Mitgliedstaaten verwendet werden kann, in denen es normalerweise nicht erhältlich ist.

Es wurde im Meeting deutlich, dass die Kommission Mitte 2017 eine Initiative zum PEPP vorzulegen plant. Bereits Anfang nächsten Jahres wird eine Studie über den Vergleich der Rentensysteme der Mitgliedstaaten veröffentlicht. Erstellt von einem privaten Auftragnehmer.

Hauptanliegen beim Thema IDD war für alle Anwesenden die potentielle Wettbewerbs-Verzerrung, ausgelöst durch unterschiedliche Interpretationen der Richtlinie auf nationaler Ebene.

Derudder hob hervor, dass die große Anzahl von Dokumenten, die für die Verbraucher gedacht sind, ein potenzielles Risiko für die Beratung darstellen und mit gewisser Wahrscheinlichkeit bei den Verbrauchern zu Missverständnissen führen könnten.

Diese Bedenken wurden von den Anwesenden geteilt und Ryan wollte von Fällen informiert werden, wo die nationale Umsetzung nicht der Gesetzgebung entsprechen würde. Und betonte, dass EIOPA an Leitlinien für den Austausch von Informationen und Dokumenten arbeite.

Der wahrscheinliche Zeitrahmen betreffend „delegierter Akte“ zur IDD wurde in der Sitzung erneut bestätigt. Nach der Veröffentlichung von der EIOPA-Advices zu vier delegierten Rechtsakten, die im Februar 2017 erwartet werden, wird die Europäische Kommission beginnen, an den Texten zu arbeiten. Es gibt zwei Möglichkeiten der Annahme: Ist die Kommission zufrieden mit dem „Advice“ („Ratschlag“) der EIOPA, wird sie rasch (im zweiten Quartal 2017) die delegierten Rechtsakte ohne Änderung annehmen. Ist die Kommission mit den EIOPA-Ratschlägen nicht zufrieden und beschließt, diese abzuändern, dann werden die delegierten Rechtsakte erst im dritten Quartal angenommen werden.

Nach dieser Annahme haben der Europäische Rat und das Europäische Parlament eine Frist von 3 Monaten, die gegebenenfalls um weitere 3 Monate verlängert werden kann. Der Rat und das Europäische Parlament können den vorgelegten Text ablehnen, aber nicht abändern.

Es wurde vereinbart, dass Informationen über Fälle von divergierender nationaler Praxis und Interpretation übermittelt werden. Und weitere Treffen stattfinden werden. Und zwar zwischen FECIF und Sven Gentner, dem Leiter der Einheit „C4 Asset Management“, die für die delegierten Rechtsakte zur PRIIPs zuständig ist.

„Die FECIF ist seit ihrer Gründung im Jahr 1999 im Auftrag ihrer Mitglieder aktiv“, bestätigt Johannes Muschik, Vorsitzender der AFPA. „Wir werden uns weiter dafür einzusetzen, vernünftige und funktionierende Regulierung zu erhalten, die im Interesse aller Beteiligten liegt, nicht zuletzt der Verbraucher „.