AFPA zur Seniorendiskriminierung im Versicherungsbereich

Veröffentlicht am Donnerstag, 25. Juli 2024, 16:04

In Österreich stehen Personen über 60 Jahre vor großen Herausforderungen, wenn es um den Zugang zu Versicherungen und Finanzdienstleistungen geht. Diese Problematik wird durch die fortschreitende Digitalisierung verschärft, da ältere Menschen oft nicht so versiert im Umgang mit digitalen Technologien sind. Vertreter dieser Altersgruppe sowie Michael Miskarik und die AFPA weisen darauf hin, dass ältere Menschen beim Zugang zu modernen Versicherungsdienstleistungen benachteiligt werden. Details dazu im AssCompact vom August 2024. Diesen Pressebericht können Sie hier nachlesen

Ein spezifisches Problem ist der Erwerb von Versicherungen im Alter. Viele Versicherer bieten laut AFPA entweder keine Produkte für ältere Menschen an oder diese sind sehr teuer. Zudem kommt es vor, dass Versicherungen gekündigt werden, wenn die Schadensquote im Alter ansteigt, was die Neuanmeldung zu einer Herausforderung macht.

Im folgenden Fach-Beitrag sieht sich Michael Miskarik, Niederlassungsleiter der HDI Lebensversicherung AG in Österreich und AFPA-Marktbeirat für den Bereich Versicherungs-Biometrie den Versicherungs-Bereich näher an. Er skizziert Problembereiche und plädiert für mehr generationenübergreifende Wertschätzung auch im Versicherungsbereich.

AFPA,
der unabhängige Branchenverband der selbständigen Versicherungsvermittler und Finanzberater Österreichs, kritisiert diese „Mangel-Versorgung“ älterer Personen aber auch deshalb, weil diese wachsende Zielgruppe kaum korrekt beraten und zumeist nicht mit den geeigneten Produkten versorgt werden kann. Doch dies sehen wir als unsere Aufgabe an!

Schlussfolgerung von Michael Herzhofer:

Für mich als Makler ist es wichtig, Menschen gegen existentielle Risiken abzusichern.
Ich sehe mich als Wegbegleiter unserer Kunden, die wir je nach Lebenssituation umfassend beraten und mit den benötigten Produkten und Dienstleistungen versorgen wollen. Warum soll dies nicht mehr möglich sein, nur weil ein Kunde eine imaginäre Altersgrenze überschritten hat? Ich hoffe daher sehr, dass hier rasch ein Umdenken
bei Politik und Wirtschaft stattfindet!

Als AFPA-Obmann kritisiere ich nicht nur die altersbedingte Diskriminierung, sondern möchte auch die wirtschaftliche Komponente einbringen. Die unabhängigen Finanzberater und Versicherungsvermittler, die wir vertreten, wollen nicht nur eine gesellschaftlich wichtige Aufgabe erfüllen (umfassend beraten, absichern), sondern auch Marktchancen nutzen. Und aktuell gibt es

Die Politik spricht ständig von der Notwendigkeit nachhaltiger bzw. von fossiler Energie unabhängiger zu werden, Gebäude zu sanieren. Daher können wir es überhaupt nicht verstehen, warum ältere Personen keinen Kredit mehr erhalten, obwohl die Immobilie werthaltig ist und als Sicherheit dienen könnte. Und wie Michael Miskarik oben beschreibt, gibt es auch im Versicherungsbereich erhebliche Benachteiligungen, die es aufzudecken und zu beseitigen gilt. AFPA hat daher ein Marktforschungsinstitut beauftragt, um diesen Problembereich näher zu beleuchten, konkretes Zahlenmaterial für die Politik zu erheben und auf Änderungen zu drängen. Unser Ziel ist: Eine Win-Win-Win-Situation zu erzielen: Gute Absicherung für die älteren Menschen. Lösung eines gesellschaftlichen Problems. Bessere Marktchancen für Berater und Vermittler.