Editorial Jänner/Feber 2016
Nun sucht Brüssel nach Auswegen. Mittels beratungsfreiem Internetverkauf und zentral regulierter „fairer Marktpreise“ wollen Kommission und Aufsichtsbehörden den grenzüberschreitenden Verkauf ankurbeln. Dafür nimmt man auch ein Zwei-Klassen-System in Kauf. Auf der einen Seite Fintechs und Internetplattformen, die bevorzugt werden weil sie für den grenzenlosen Produktverkauf prädestiniert scheinen. Und auf der anderen Seite Versicherungsvermittler und Finanzberater, die mit ihren überregulierten Geschäftsmodellen „auf der Strecke“ blieben! Die Botschaft dahinter könnte lauten: Wer sich an die Regeln hält verliert.
Es ist naheliegend, dass die EU nach neuen Wegen sucht, um ihr Ziel eines gemeinsamen Marktes zu erreichen. Das darf aber nicht zu Lasten jener Marktteilnehmer gehen, die in den vergangenen Jahren umfassende Regulierungen mitgetragen haben! Wenn Brüssel Versicherungsvermittler und Finanzberater für nicht (mehr) effizient genug erachtet, um den Binnenmarkt zu verwirklichen sollte man ihre Überbürokratisierung bekämpfen, anstatt ein wenig kontrollierbares Paralleluniversum zu schaffen. AFPA und FECIF werden in 2016 mehr denn je auf gleiche faire Rahmenbedingungen für alle pochen!
Im Namen des AFPA Vorstands wünsche ich Ihnen ein erfolgreiches Geschäftsjahr.
Johannes Muschik
AFPA Chairman